Glas ist ein Material, das mich wegen seiner vielfältigen Ausstrahlung seit langer Zeit fasziniert.

Über ein transparentes bis hin zum opaken Erscheinungsbild, über eine glatte, ebenmäßige Oberfläche bis hin zur rauhen Bruchstelle – die Ausdrucksmöglichkeiten des Glases bieten für die Ausführung meiner Ideen viel Spielraum.

Der Mensch und sein Körper sind mein zentrales Thema. Auf verschiedene Weise versuche ich, mich diesem Bereich zu nähern.

Im Anschluß an eine intensive Auseinandersetzung mit den Kykladen – Idolen stelle ich eher Typus als Individuum dar, bemühe ich mich, Ausdruck durch Körperhaltung eher als durch Gesichter zu erzeugen. Aus Glas, Metall und Sand entstehen Objekte, die Befindlichkeiten und Zustände ausdrücken. Eine spezielle, von mir entwickelte Arbeitstechnik, bei der Sand mit pulverisiertem Glas und anderen Zusatzstoffen gemischt und auf eine glatte Glasfläche aufgeschmolzen wird, ermöglicht Plastizität und Struktur. Im Schmelzprozeß, der an einem genau berechneten Punkt gestoppt wird, erstarrt die Sandmischung und verleiht so dem Objekt Lebendigkeit und Intensität.

Auch in meinen Bildern ist Figuration das Hauptthema. Ich verbinde Malerei mit Glas, in anderen Arbeiten werden verschiedene Materialschichten aufeinander gelegt. Dabei sind die unteren Flächen z. B. Drucke von Rostobjekten oder Monotypien, die obere Fläche ist jeweils eine gravierte Glasplatte. Das Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen führt hier zu einer interessanten Dreidimensionalität, die mich immer wieder neu inspiriert.